2015-huelle-origami-bfh
mit kevin baumgartner
”Japan plant in Paris eine Botschaft mit kulturellem Austausch. Die Japaner gelten als gastfreundlich, zuvorkommend, ehrgeizig und solidarisch. Die japanische Architektur lobt den Schatten, schätzt eine wohlfühlende Atmosphäre, die nicht alles ausleuchtet und bewundert die Alterung der Materialien.
Die suche nach der geeigneten Form, die Japan repräsentiert und diesem Ort einen wiedererkennenden Charakter verleiht, führt uns zu der Kunst des Faltens, die Kunst der Origami (jap. oru = falten + kami = papier). In der Tradition des Origami führt erst die Beschränkung auf das unbeschnittene Papier zur Entfaltung der geraden Linie und dem stilisierten Effekt der klaren Faltung.
Der haussmannsche Historismusbau und jener aus den 1960er-Jahren unterscheiden sich grundsätzlich. Wir suchen keinen direkten Dialog und sehen die Faltung als selbständige Skulptur, die Japan repräsentiert. Zusammengefasst sind die konstituierenden Elemente der Hülle eine in der vertikalen parallelen Verschiebung, zwei horizontale Winkel, positive und negative Faltungen und eine Amplitude von 0.30 m, die je nach Lichteinfall ein Spiel von hell und dunkel, licht und schatten erzeugen.
Die Faltung steht sowohl Aussen als auch Innen im Mittelpunkt. Das japanische “shoji“-Papier als Synonym für eine transluzente Hülle ermöglicht ein sanftes eindringen des Lichtes ohne störende Öffnungen und erzeugt ein entschleunigendes Arbeiten. Das “nare“ unterstreicht das streben nach “sichtbarem Gebrauch“, das das Erdgeschoss ausformuliert und die Kunstwerke im Innern in den Mittelpunkt stellt.”